Was ist Inklusion?

Wer/ Was soll/muss inkludiert werden?

Alle die nicht ein Europäischer oder Nordamerikanischer Durchschnittsmann sind, also nicht:

Gausssche Normalverteilung
By W. A. Hemmerich (Own work) [Public domain or Public domain], via Wikimedia Commons
  • weisse Hautfarbe haben
  • jung sind (25-50)
  • einen Body-Mass-Index zwischen 17 und 25 haben (BMI-Rechner)
  • männlich sind
  • westeuropäisch, kanadisch oder amerikanisch sind
  • einer der drei Hauptreligionen angehören (christlich, moslemisch, buddhistisch)
  • einer der zwei politischen Hauptrichtungen angehört (republikanisch-konservativ/ christlich demokratisch, sozial-demokratisch)
  • durchschnittlich gebildet sind (nicht zuviel und nicht zuwenig, IQ zwischen 85-115)
  • archisch (cholerisch)/dynamisches (sanguinisches) Temperament haben
  • heterosexuell sind
  • monogam verheiratet sind
  • körperlich und geistig unversehrt sind
  • mittleres regelmässiges Einkommen haben
  • angestellt (abhängig beschäftigt) sind.

Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom 26. August 1789 in Frankreich galt nicht für Frauen, Fremde, Menschen ohne Eigentum, Kinder und Geisteskranke. Seitdem wurde diese Erklärung immer wieder erweitert.

Also Inklusion ist bei allen Andersartigkeiten gefordert, wie:

  • Alter
    • 50 plus
    • 25 minus
  • Herkunft
    • Migration (Metöke, ungeliebte Fremde)
    • Religion
  • Gender
    • Frauen
    • Homosexualität
    • Transgender
  • Begabung und Behinderung
    • Hochbegabung und Underachiever
    • Lernen
    • Sehen
    • Hören
    • Sprache
    • körperliche/motorische Entwicklung
    • Geistige Entwicklung
    • Emotionale/ soziale Entwicklung
    • Kranke
    • Multiple Behinderung
  • Kultur und Geschmack
    • Körperbehaarung
    • Körperschmuck
    • Kleidung
    • Soziale Gruppen oder Jugendbewegungen (von Popper bis Punk)
Inclusion
Inclusion. By Robert Aehnelt (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Was ist Inklusion nicht?

  • Ausschluss (Exklusion)
    • Ignoranz
    • Abschaffen
    • vorgeburtliche Prävention (vgl. Diskussion um die Vorhersage von Trisomie 21) auf Grund von Pränataldiagnostik
    • Vernichten
    • Abschieben
    • Mitleid
  • „Sonderbehandlung“ (Separation, Segregation)
    • „Förder-“ Anstalten, Sonderschulen, Heime
    • Finanzieller Ausgleich
  • Mimesis (Integration)
    • Normalisieren (Krücken, Ritalin) Symbol: Maus
    • Sonderrollen (Schauspieler, Politiker) Symbol: Affe, Giraffe
    • Duldung
    • Normalisierung
    • Heil- und Hilfsmittel
    • Förderung

„Aber auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein“

Wie soll inkludiert werden?

Grundregeln

  • Availability (Verfügbarkeit)
  • Access (Zugänglichkeit und Barrierefreiheit)
  • Acceptability (Annehmbarkeit) und
  • Adaptability (Adaptierbarkeit)

Grundhaltung

  • Du bist da, ich sehe dich!
  • Du bist wertvoll und wichtig!
  • Du bist besonders und einzig!
  • Du gehörst dazu, du bist am richtigen Platz!
  • Du hast etwas beizutragen!

Typische Begriffe

  • Wahrnehmung
  • Eingliederung
  • Besonderheiten für die Betroffenen gewinnbringend vermarkten
  • Rücksicht
  • Ansprüche stellen
  • Anerkennung
  • Kompetenzansatz
  • Unterstützung
  • Enthindern
  • Empowerment
  • Krisenbewältigung

Didaktische Ansatzpunkte für Inklusion

Medien

Materialsammlung und Perversion von Inklusion (Tresselt)

Raul Krauthausen

Leidmedien – Über Menschen mit Behinderung berichten

Aktion Mensch-Inklusion

Der Schmetterlingszirkus (The Butterfly Circus) Teil 1 (Nick Vujicic)

Der Schmetterlingszirkus (The Butterfly Circus) Teil 2 (Nick Vujicic)

Nick Vujicic Musikvideo

Down Syndrom (Quarks und Co) Didaktik ab 20:00

Geschichte schulischer Integration

Gerald Hüther: Jedes Kind ist hochbegabt.

Heinrich Böll Stiftung zum Thema „hochinklusiv“

„Initiative Inklusion“ der Bundesregierung

Best Practice: Schulen

Steinhart: Praxis trifft Inklusion
Auszug. Folgen für die Veränderung der Arbeitsbedingungen: „

  • Die Hilfeempfängerin wird zur Bürgerin mit uneingeschränkten Rechten, der auf Augenhöhe begegnet werden muss.
  • Die Wünsche der Menschen mit Behinderungen gehen weg von der „Fürsorge“ und „Fremdbestimmung“ in einem wesentlich aus Helfersicht definierten Setting hin zu einem individuellen und selbstbestimmten Assistenzbedarf in einem individuellen Setting.
  • Zukünftig wird das Erbringen „fallunspezifischer Leistungen im Gemeinwesen“ und das oben beschriebene „Networking“ bis zu 50 Prozent Anteil an den professionellen Aufgaben bekommen.
  • Aufgrund des sich verändernden „Settings“ der professionellen Arbeit werden auch die Prüfinstanzen einer gelingenden professionellen Dienstleistung verschoben werden, weg von Instanzen wie der Heimaufsicht hin zum Verbraucherschutz und unabhängigen Beschwerdestellen. Hierbei wird verstärkt auf Ergebnisqualität und den Nutzen für den Einzelnen geachtet werden.
  • Die Orte der Arbeit werden nicht mehr die eher institutionalisierten „Orte zum Leben“ sein, die sich vielfach durch Exklusion oder Sonderwelten auszeichnen, sondern sich hin zur Arbeit direkt im Ort, also im Gemeinwesen, in normalen Lebens- und Arbeitswelten, verändern.
  • Statt in egalitärer Teamarbeit werden die Arbeitsprozesse sehr stark Hilfeempfängerorientiert und vermutlich stark arbeitsteilig ablaufen.
  • Auch die Arbeitsbedingungen werden sich verändern: Es wird eine Bewegung entstehen vom „Normal-Arbeitsverhältnis“ mit zeitlich, örtlich und inhaltlich stabilen Bedingungen, die leicht berechenbar sind, hin zu einer umfassenden Mobilität und Flexibilität, mit zeitlich, örtlich und inhaltlich variablen Arbeitsbedingungen, die schwer zu berechnen sind.“

vgl. Persönliches Budget