Die Maske als Objekt symbolischen Handelns

Immer wieder sprechen mich Maskenverweigerer an und erklären mir, dass die Masken nicht wirken würden. Ganz davon abgesehen, dass diese meine Maske zumindest meine kleinen Spucketröpfchen daran hindert, auf ihr Gesicht zu treffen, was ihnen schon sinnvoll scheinen sollte – es kommt gar nicht darauf an, ob die Gesichtsmaske gegen eine Infektion schützt, sei es Andere oder die Träger der Maske selbst.

Die Masken haben sich längst zu einem Symbol entwickelt, das unterscheidet. Und zwar die Rücksichtsvollen von den Rücksichtslosen.

Die Maske macht sichtbar. Aus ihrem sichtbar schlechten Gewissen heraus gerieren sich die Maskenverweigerer nun als Revolutionäre, Verfolgte eines Regimes, wedeln mit einem Grundgesetz, welches sie selbst nicht einzuhalten gedenken, aber den Anspruch erheben, dass es auf sie angewendet werde und zwar in der Deutung, welches sie ihnen geben.

So kann die ironische Situation entstehen, dass der Reichsbürger, welcher die Existenzberechtigung des Staates Bundesrepublik Deutschland bezweifelt, genau das Gründungsdokument dieses Staates als Abzeichen, als Symbol wählt für seine Ansprüche und genau das, was ihn schützen soll und kann, die Maske, selbst verweigert.

Logik wird da, wie bei symbolischem Handeln so oft, völlig ignoriert.