Ausschließendes Eigentum. Okkupationen. Zäune als Symbol der Zivilisation.
Am Anfang war die Erde wüst und leer, ist eine Schutzbehauptung, eine Lüge. Die Erde war nie wüst, die Erde war nie leer. Da war schon immer was, da waren Pflanzen, da waren Tiere, waren andere Menschen.
Die Erde muss als leer deklariert werden, damit sie erobert werden kann, das Erste was der Eroberer tut, ist, einen Zaun zu errichten, eine Mauer, um andere auszuschliessen. Das ist der Garten, das Umfriedete, das Paradies. Die Besitznahme erfolgt vor allen Dingen mit der Benennung. Der Name sagt: Das habe ich besetzt! Das ist meins, das habe ich mir angeeignet, dafür übernehme ich Verantwortung, denn ich habe es benannt.
Das ist meins, bedeutet vor allen Dingen: es ist nicht deins. Du gehörst nicht dazu. Du bist ausgeschlossen. Du bist die Bedrohung dessen, was meines ist, Du bist fremd. Du musst zahlen, um dich zu beteiligen.
Erst der nächste Schritt ist die Investition von Arbeit in das eroberte Stück Land. Das Land wird kultiviert, modifiziert, verändert, dadurch wächst das Recht desjenigen, der es verändert hat. Jede weitere Landnahme, nachdem alles Land genommen worden ist, ist Wegnahme, Raub.
Gegen die anderen Räuber verbünden sich die Räuber. Sie bilden Staaten, sie bezahlen Söldner, Polizei, sie schaffen Gesetze, indem sie sie mit Worten als Schriftsatz aufsetzen, in Besitz verwandeln.
Die kirchliche Lesart des LogosSatzes: „Am Anfang war das Wort“ beschreibt diesen Prozess der Landnahme, in der die Gewalt von einer Aggression zur Begründung des Wortes (Am Anfang war der Raub, oder wie Goethe den Faust sagen lässt: Am Anfang war die Tat, dann folgte das Wort) in eine Verteidigungsmaßnahme umgewandelt wird: Am Anfang war das Wort und das Wort war Gott … und wer nicht an das Wort glaubt, wird bestraft, am Sichersten vernichtet.
Die Verteidigung des Glaubens und die Verteidigung des Eigentums fallen ab diesem Zeitpunkt zusammen.