Helden-Geschichte (hero’s journey)

Eine Gruppe typischer Sequenzen von Storyelementen, angewendet für die Analyse und Synthese persönlichen Erlebens und Handelns. Die Erzähler werden als Helden ihrer Geschichte konstruiert und können an Hand bestimmter Schritte Schwierigkeiten und Erfolge in einem Prozess integrieren.

(Die Heldengeschichte (hero’s journey) wird auch unter den Namen Heldenreise® und Heldenprinzip® vermarktet.  Diese Worte wurden markenrechtlich geschützt und dürfen daher nicht mehr für die Bezeichnung von Seminaren oder ähnlichem genutzt werden. Was das über die Vermarkter selbst aussagt, wenn Alltagsworte angeeignet werden, ist sicher klar.)

Angelegt an die Analyse einer der ältesten überlieferten Heldenmythen, des Gilgamesh Epos aus Sumer, haben einige Autoren (Campbell, Rebillot, Vogler) in der Regel zwölfstufige Idealmodelle der Reise eines Helden oder einer Heldin extrahiert, welche selbst als Basis für die Konstruktion von Lernprozessen dienen kann. Diese Methode wird gern in der Gestalttherapie angewendet.

Die Stationen einer Heldengeschichte stellen sich z. B. nach Campbell wie folgt dar:

  1. Ruf
  2. Weigerung
  3. Aufbruch
  4. Auftreten von Problemen
  5. Übernatürliche Hilfe
  6. Die erste Schwelle
  7. Fortschreitende Probleme und Prüfungen
  8. Initiation und Transformation des Helden
  9. Verweigerung der Rückkehr
  10. Verlassen der Unterwelt
  11. Rückkehr
  12. Herr der zwei Welten

(Quelle: Wikipedia: Heldenreise)

Projekt Helden-Geschichte:

In einem Projekt kann die Gruppe, oder mehrere Gruppen im Wettstreit miteinander Heldengeschichten entwickeln. Das Thema wird vorgegeben. Zum Beispiel:

  • Die Vorbereitung und Bewältigung der bevorstehenden Prüfungen
  • Mein Ausbildungsverlauf und was mich erwartet
  • Mein Weg zum Erfolg.

Entsprechend den zwölf Schritten können zwölf Stationen mit möglichst vielen Mitteln, zeichnerisch, akustisch, szenisch gestaltet werden, so dass die einzelnen Phasen erlebbar werden. Durch den Charakter einer idealtypische Vorwegnahme können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer so auf künftige Schwierigkeiten vorbereiten.